Wer kennt es nicht? Plötzlich bildet sich neben Fenstern oder Balkontüren schwarze oder gelbe Flecken: Schimmel.
Gerade, wenn sich der Schimmel an diesen Stellen bildet, ist zu erkennen, dass hier häufig das falsche Lüften die Ursache ist. Denn Schimmel bildet sich, wenn Feuchtigkeit nicht entweichen kann und sich Kondenswasser an Wänden.
Schimmel sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch gesundheitliche Probleme verursachen. Deshalb ist es wichtig, das ganze Jahr über richtig zu lüften. Hier sind fünf einfache, aber effektive Tipps.
1 Stoßlüften statt Kipplüften
Der häufigste Fehler, der von Vielen gemacht wird, ist, dass falsch gelüftet wird. Über den Tag hinweg werden ab und zu die Fenster auf kipp gestellt. Durch die Kippstellung kommt nur wenig Luft in das Zimmer rein und noch weniger kann nach draußen entfliehen. Das Ziel ist es allerdings schnellstmöglich so viel Luft wie möglich im Raum auszutauschen. Daher sollten die Fenster so weit es geht geöffnet werden. Dadurch kann die Feuchtigkeit im Raum schneller nach draußen entweichen und es kann Platz gemacht werden für frische Luft.
2 Querlüften für maximalen Effekt
Um einen noch besseren Effekt zu erzielen, sollte quergelüftet werden. Das bedeutet, dass zwei gegenüberliegende Fenster oder Türen weit geöffnet werden. So entsteht der sogenannte „Durchzug“. Hierbei wird die Luft auf die schnellste Art und Weise ausgetauscht. In der pdf unter dem Artikel ist das Querlüften visuell veranschaulicht.
Dieser Tipp funktioniert leider nicht in allen Wohnungen (grade bei kleineren Wohnungen), da diese häufig nur auf einer Seite Fenster haben und es sonst nur die Wohnungstür anstatt einer Zimmertür gibt. Gerade hier ist das Stoßlüften wichtig.
3 Jeden Morgen und jeden Abend
In der Nacht stoßen wir durch unseren Atem viel Feuchtigkeit aus. Deswegen hat sich morgens meist auch Kondenswasser an den Fenstern gebildet. Das kann durch einen Lappen weggewischt werden und danach sollte Stoß- bzw. Quergelüftet werden. Währenddessen kann man aufstehen und sich für den Tag fertig machen. So bekommt man die kalte Luft vor allem im Winter nicht so zu spüren.
Und wie lange sollte gelüftet werden?
Personen, die viel Zeit zu Hause verbringen (z.B. im Home-Office), sollten während des Tages zwischendurch immer wieder 5-10 Minuten lüften, da sich hier mehr Feuchtigkeit durch die Atemluft bildet.
Personen, die tagsüber nicht zu Hause sind, sollten abends vor dem Schlafengehen nochmal kräftig durchlüften. Kühlere Luft hilft nebenbei auch beim Einschlafen und kann die Schlafqualität verbessern.
Im Sommer kann gerne zwischen 20-30 Minuten gelüftet werden.
4 Nach dem Duschen, Kochen, Wäsche trocknen
Während des Duschens, Kochens aber auch indem in der Wohnung Wäsche getrocknet wird, entsteht viel Feuchtigkeit, die sich an den Wänden absetzt. Daher sollte nach dem Duschen und Kochen ordentlich gelüftet werden, um die Feuchtigkeit aus dem Raum und von den Wänden zu bekommen.
Wohnungen, die keinen Trockner oder Wäscheraum im Keller haben, sind gezwungen ihre nasse Wäsche in der Wohnung zu trocknen. Die Feuchtigkeit aus den Klamotten verbreitet sich dabei im Zimmer. Daher ist es auch hierbei wichtig zwischendurch und nachdem alle Klamotten getrocknet sind kräftig zu lüften.
5 Im Winter kürzer, aber intensiver
Auch, wenn man im Winter am liebsten all die Wärme in der Wohnung halten möchte, muss auch im Winter regelmäßig gelüftet werden. Im Sommer kann man gerne mal die Fenster länger offenlassen, gerade bei hohen Temperaturen ist das sogar willkommen. Daher kommt es auf die Effektivität beim Lüften im Winter an.
Je nach den Außentemperaturen sollte zwischen 5-10 Minuten stoßgelüftet werden. Je kälter es ist, desto kürzer müssen die Fenster offenbleiben.
Wichtig dabei ist nur: Heizung runterdrehen! Denn sonst arbeitet die Heizung gegen die kalte Winterluft an. Wenn das Thermostat der Heizung während des Lüftens auf die Schneeflocke gestellt wird, kann nicht nur Energie gespart werden, sondern auch Heizkosten, was bei den hohen Preisen momentan besonders bedeutend ist.
Kleiner Tipp zum Schluss:
Schimmel kann mit handelsüblichen Schimmelentfernen beseitigt werden (gibt es sowohl in der Drogerie als auch in manchen Supermärkten).
Wichtig ist es jedoch immer dem Vermieter Bescheid zu geben, da Schimmel auch ein Anzeichen von anderen Problemen sein kann. Beispielsweise bei einem Rohrbruch.
In Kürze:1. Stoßlüften statt Kipplüften2. Querlüften für maximalen Effekt3. Jeden Morgen und jeden Abend4. Nach dem Duschen, Kochen, Wäsche trocknen5. Im Winter kürzer, aber intensiver
Weiterlesen: 5 Tipps zum richtigen Lüften in deiner Wohnung